Wie viele wahlberechtigte Bürger haben tatsächlich die jeweilige Partei gewählt? Dem gehe ich in den ersten beiden Charts nach. Hierzu werden die Prozente nicht auf die abgegebenen Stimmen bezogen, sondern auf die Anzahl der Wahlberechtigten.
„Wahlgewinner“ ist wie bisher immer die nicht existierende Partei der Nichtwähler. Aufgrund der hohen Wahlbeteiligung ist aber der Vorsprung zu den stärksten wirklichen Parteien gar nicht mehr so groß.
Im ersten Chart sehen wir die Verteilung für die Erststimme:
Der zweite Chart zeigt das Zweitstimmen Ergebnis an:
Beim letzten Chart vergleiche ich das Verhältnis der Erststimmen zu Zweitstimmen jeweils pro Partei:
Nicht in allen Wahlkreisen konnten alle Parteien Kandidaten aufstellen. Somit ist ein direkter Vergleich zu den Zweitstimmen nicht möglich und erklärt auch das teilweise sehr unterschiedliche Abschneiden der Parteien. Im dritten Chart wurde dieses Problem berücksichtigt. Hier fließen nur Wahlkreise ein, in denen auch ein Direktkandidat antrat. Auch die ganz kleinen Parteien blieben außen vor, denn aufgrund der wenigen Kandidaten wäre kein auch nur annähernd aussagekräftiges Ergebnis dabei herausgekommen.
Bei den Direktkandidaten spielt die Bekanntheit und Beliebtheit des aufgestellten Politikers eine große Rolle; hier geht es oft auch um Sympathie und nicht nur um politische Inhalte.
Besonders ins Auge tritt hier das Ergebnis für die Grünen und die FDP ins Auge. Bei den Direktkandidaten konnte die Politiker der Grünen nur wenig überzeugen. Lediglich 1,15 % der Wahlberechtigten machten hier ihr Kreuz. Nur knapp mehr als bei der FDP. Verglicht man dies mit den Zweitstimmen, zeigt sich, die Kandidaten der FDP haben mehr Zuspruch als die Partei selbst und umgekehrt bei den Grünen, hier ist die Partei beliebter als die Kandidaten.
Würde man die 5-Prozent-Hürde nicht bei den abgegebenen Stimmen, sondern bei den Wahlberechtigten ziehen, wären nur noch AfD, CDU, BSW und die Linke im Landtag vertreten. Alle Ampelparteien wären herausgeflogen! Die rote Linie zeigt die 5-Prozent-Grenze an.
Beim Vergleich Direktkandidat zu Partei ist auffällig, dass bei allen Parteien die Kandidaten mehr Zuspruch bekamen als die Partei selbst. Bis auf die Grünen, hier ist es umgekehrt.